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  • AutorenbildGeburtshaus Freiburg

Teamvorstellung: Familien- und Geburtsfotografin Isabell Steinert


Isabell bei einem Workshop im Geburtshaus auf den Philippinen. Ausnahmsweise in der Rolle der Hebamme.

Liebe Isabell, du bist Gründungsmitglied ohne Hebamme zu sein. Wie kam es dazu?


Eine ähnliche Frage stellte ich mir 2013, als ich zum ersten Mal eine Geburt miterleben durfte. "Wie bin ich eigentlich hier gelandet?" ging mir durch den Kopf, als ich in jener Nacht gleich 3 x aufstand, um in einem Geburtshaus auf den Philippinen bei den Geburten dabei zu sein. Das Geburtshaus ist Teil einer non-profit Organisation am Stadtrand von Manila, mit der ich später knapp drei Jahre lang arbeitete. Eigentlich war ich dort, um mit meinem Hintergrund im Bereich Marketing bei allen kreativen und organisatorischen Aufgaben zu unterstützen. Da es aber sowohl im Kinderheim, das ebenfalls zur Organisation gehörte, als auch im Geburtshaus immer genug zu tun gab, fand ich mich dann auch bei Vorsorgeuntersuchungen und Geburten wieder. Ein großes Glück, denn in dieser Zeit konnte ich von den Hebammen sehr viel über Geburten lernen, was ich für die Arbeit als Geburtsfotografin für essentiell wichtig halte.


Meine Erfahrung dort hat mein Bild von Geburten maßgeblich verändert und geprägt. Ich habe gelernt, was es bedeutet, selbstbestimmt und interventionsarm zu gebären und durfte immer wieder erleben, wie gestärkt die Frauen aus der Geburt hinausgingen. Genau deshalb liegt mir auch die Gründung des „Geburtshaus Freiburg“ so am Herzen.


Kurz nach meiner Rückkehr von den Philippinen schloss das letzte Freiburger Geburtshaus seine Türen, was mich sehr traurig stimmte. Umso erfreuter war ich, als ich vor ein paar Monaten von einer befreundeten Hebamme erfuhr, dass sich nun wieder eine Gruppe junger Hebammen fand, die die Gründung eines neuen Geburtshauses geplant hatten. Als Geburtsfotografin und – so sehe ich mich auch – als Aktivistin für die Geburtshilfe schloss ich mich dem Team voller Begeisterung an.


Wie wird man denn Geburtsfotografin?


In meinem Fall war das nicht geplant. Aber genau das finde ich am Leben so spannend. Wie ich bereits erwähnte, arbeitete ich während meiner Zeit auf den Philippinen im Geburtshaus und im Kinderheim. Im Kinderheim dokumentierte ich mit meiner Kamera das Leben der Kinder bei uns. Die Bilder fügte ich dann in einem Scrapbook zusammen, um ihnen, wenn sie entweder zu ihren leiblichen Familien zurückgingen oder aber adoptiert wurden, Erinnerungen an ihre Zeit bei uns mitzugeben. Unsere Sozialarbeiterin war zu dem Zeitpunkt schwanger und kannte meine fotografische Arbeit aus dem Kinderheim. Sie bat mich, ihre Schwangerschaftsfotos zu machen und später dann auch ihre Geburt zu fotografieren. Die Hebammen waren begeistert und meinten, dass sicherlich auch andere Familien gerne Bilder von ihrer Geburt hätten – sie hatten Recht. Und so wurde ich 2014 ganz ungeplant, aber dafür mit ganz viel Leidenschaft Geburtsfotografin.


Die erste Geburt, die Isabell als Geburtsfotografin dokumentierte. Um die 100 Geburten hat sie seither begleitet.

Was fasziniert dich an der Arbeit im Geburtshaus besonders?


Das Erlebnis Geburt ist immer wieder aufs Neue faszinierend. Zu sehen, wie viel Kraft in den Frauen steckt, festzuhalten, wie Partner*in und das Geburtsteam der Frau zur Seite stehen, den ersten Moment mit dem Kind zu erleben – das alles ist wahnsinnig bewegend.


Besonders wichtig ist mir aber auch, dass das Geburtshaus noch viel mehr sein wird, als nur ein Ort für Geburten. Ich freue mich sehr darüber, mit einem starken Team von Frauen zusammenzuarbeiten, die alle etwas bewegen wollen für Frauen, Familien und für die Gesellschaft.


Wie wird dein Angebot im Geburtshaus genau aussehen?


Im Prinzip ähnlich wie auch jetzt. In meinem Angebot habe ich diverse Fotoreportagen – von der Schwangerschaft über die Geburt bis hin ins Wochenbett und in den Familienalltag hinein. Als Geburtsfotografin lerne ich die Familien bereits während der Schwangerschaft kennen. Das erste Treffen kann dann im Geburtshaus stattfinden und gleich mit einem Termin beim Hebammenteam kombiniert werden.


Neu wird sein, dass ich im Geburtshaus ein Fotostudio haben werde, in dem ich Schwangerschaftsfotografie, Stillportraits und natürliche (d. h. ungestellte) Neugeborenen-Fotografie anbieten werde.


Als kleines Dankeschön an alle Unterstützer*innen des „Geburtshaus Freiburg“ erhalten Mitglieder*innen des Trägervereins außerdem einen Rabatt auf mein Angebot. Dieser gilt übrigens schon jetzt, also schnell den Mitgliedschaftsantrag ausfüllen. :-)


Hier ein paar Beispiele von Isabells Arbeit:


Weitere Informationen findet ihr auf Isabells Website.

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